Sonderausstellung "Bilder zum Bauernkrieg"
Location

Bad Frankenhausen5 weitere aktuelle Veranstaltungen
Öffnungszeiten
9,50 €
Beschreibung
Nach dem Ende des Panorama-Teils der diesjährigen Landesausstellung „freiheyt 1525 – 500 Jahre Bauernkrieg“ mit dem Titel „Der Welt Lauf“ präsentiert das Museum nun eine weitere Ausstellung zur Thematik unter dem schlichten Titel „Bilder zum Bauernkrieg“. Gezeigt werden größtenteils Werke aus der eigenen Sammlung und zwar vom 26. September 2025 bis 11. Januar 2026.
Neben wenigen Malereien von Heinz Zander, Dieter Weidenbach und Gerhard Gossmann bilden Druckgrafiken vor allem aus der vom Kulturministerium der DDR 1975 initiierten Mappe „Zum großen deutschen Bauernkrieg“, an der sich eine Reihe namhafter DDR-Künstler beteiligt hatten, das Herzstück der Ausstellung.
Es sind also neben den bereits genannten auch Werke so namhafter Künstler wie Nuria Quevedo, Arno Rink, Wolfgang Mattheuer, Bernhard Heisig, Rolf Münzner oder Baldwin Zettl zu sehen. Ergänzt wird die Schau durch Auszüge aus druckgrafischen Zyklen von Lea Grundig, Gerhard Gossmann, Armin Münch und Michael Emig. Drei frühere Arbeiten von Künstlern um 1900, die die Situation der ländlichen Bevölkerung im Allgemeinen beschreiben, nämlich von Käthe Kollwitz, Otto Reichert und Alfred Cossmann bilden quasi das Intro der Schau. In den Vitrinen werden außerdem Lithographien von Werner Tübke als Kontrapunkt zu den anderen Werken gezeigt. Bemerkenswert ist die unterschiedliche Herangehensweise der Künstler an die Thematik. Einer zeigt eher illustrativ episodische Szenen aus dem Bauernkrieg, oft sehr expressiv und mit großem Pathos aufgeladen, der nächste verdichtete das dargestellte Geschehen symbolträchtig, andere versuchten den kulturpolitischen Forderungen zu genügen, indem sie eine Gegenüberstellung der Landwirtschaftsgegenwart der DDR der 70er Jahre als positives Gegenbild zur blutigen Bauernrevolte von 1525 versuchten. Letzteres war nicht immer frei von unfreiwilliger Komik. Allerdings werden diese Darstellungen einer industriellen Landwirtschaft heute nicht mehr ungebrochen als Metaphern eines goldenen Zeitalters gelesen. Diese Schau bietet also interessante Ansätze sich mit der Bauernkriegsrezeption vor allem von Künstlern in der DDR auseinanderzusetzen und bildet einen lebhaften Kontrast zur Bildwelt des Panorama-Gemäldes. Sie ist zudem eine schöne Möglichkeit, selten gezeigten Werken im Panorama Museum wieder zu begegnen.
Auf eine Vernissage zu dieser Schau wird aus organisatorischen Gründen verzichtet.
Adresse
Panorama Museum
Am Schlachtberg 9
Bad Frankenhausen
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