2. Sinfoniekonzert
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Nordhausen531 weitere aktuelle Veranstaltungen
17:00
Beschreibung
»Vom Bach zum Berg«
»Vom Bach zum Berg«
»Nicht Bach, Meer sollte er heißen!«, meinte Ludwig van Beethoven einmal mit Bezug auf Johann Sebastian Bach. Und wirklich ist der »Ein-Fluss«, den dieser auf spätere Generationen hatte, enorm. Noch Arnold Schönberg spickte 1911 seine »Harmonielehre« mit Beispielen aus dem Schaffen des Thomaskantors. Schönbergs Schüler Anton Webern wiederum bearbeitete 1935 das »Ricercar« aus Bachs »Musikalischem Opfer« für Orchester.
Sein Plan: nicht nur alle sechs Stimmen, sondern auch die Bestandteile des Fugenthemas durch eine ausgeklügelte Instrumentation hörbar machen. Noch einen Schritt weiter ging Alban Berg, der zweite Schönberg- Schüler. Sein Violinkonzert, ebenfalls 1935 komponiert, ist zeitgenössische Musik par excellence. Aber bei der Melodie, auf die das gesamte Werk hinzielt, handelt es sich um den Bach-Choral »Es ist genug«. Er bildet den ergreifenden Schluss eines Konzerts, das der früh verstorbenen Tochter Alma Mahlers, Manon Gropius, gewidmet ist.
Zuvor hatte sich bereits Johannes Brahms intensiv mit der Musik des Barockgenies beschäftigt. Und konnte durch diese konstruktive Auseinandersetzung wiederum zum Ahnherrn der Zweiten Wiener Schule werden, dem Komponistenkreis um Schönberg: Als »Brahms der Progressive« setzte ihm Schönberg ein Denkmal. Ein Hauptwerk aus Brahms’ Wiener Jahren ist die lichtdurchflutete 2. Sinfonie, inspiriert durch einen Sommeraufenthalt in Kärnten.
Übrigens: »Brahms wandelt manchmal unbewusst auf Bachs Wegen, in dessen Kunst er sich so tief heimisch fühlt«, stellte der zeitweilig für seine Bach-Forschungen in Sondershausen lebende Musikwissenschaftler Philipp Spitta 1892 fest. Völlig zu Recht, hatte Brahms doch schon 1855 den 1. Band der Bach-Gesamtausgabe erhalten – als Geschenk von Clara Schumann.
Adresse
Theater Nordhausen
Käthe-Kollwitz-Straße 15
Nordhausen
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